Erweiterungsbau Landratsamt Görlitz Salomonstraße 10-14

Die AIP hatte die Ehre, ein komplexes Bauvorhaben in den entscheidenden Leistungsphasen 6, 7 und 8 zu betreuen – von der Vergabe bis zur finalen Fertigstellung und Objektbetreuung. In enger Zusammenarbeit mit den S.E.K. Architektinnen aus Berlin, die die federführende Planung innehatten, bewältigten wir jede Herausforderung gemeinsam. Das Ergebnis ist ein Bauwerk, das Effizienz und anspruchsvolles Design harmonisch verbindet und unsere umfassende Expertise in der Bauprojektsteuerung einmal mehr eindrucksvoll belegt.

Das Grundstück für die Erweiterung des Landratsamtes liegt in einem dreieckigen Gründerzeitblock, unmittelbar gegenüber dem Bahnhof. Die ehemaligen Wohn- und Geschäftsgebäude Salomonstraße 10-14, sämtlich unter Denkmalschutz stehend, wurden unter Anpassung unterschiedlicher Bestandsniveaus und dem Entfall nicht notwendiger Treppenhäuser zu einem modernen Verwaltungsgebäude für die Unterbringung des Jobcenters verbunden. Es verfügt über einen eigenen Zugang von der Salomonstraße im ehemaligen Durchgang des Hauses Nr. 14 mit einem anschließenden Empfangstresen und Foyer-Bereich.

In den Obergeschossen der Salomonstraße 10-14 wurden die Flure miteinander verbunden und mit Aufweitungen für Nebenräume, Teeküchen und Aufenthaltsbereiche im Sinne einer modernen Verwaltung (Verwaltung 4.0) weiterentwickelt. Sie sind im Gegensatz zu den Gebäuden an der Berliner Straße für den Publikumsverkehr und Einzelberatung ausgelegt.

Holzschutzgutachten haben ergeben, dass die Holzbalkendecken sämtlicher Bestandsgebäude durch Stahlbetondecken ersetzt werden mussten. Die Kellergeschosse der Altbauten wurden für die Unterbringung haustechnischer Anlagen und Lagerflächen hergerichtet. Die bestehenden Dachkonstruktionen mussten aufgrund des desolaten Zustandes zurückgebaut und unter Beibehaltung der vorhandenen Dachformen neu errichtet werden. Die Dachräume der Salomonstraße 13 werden für die Aufstellung lüftungstechnischer Anlagen genutzt.

Die Brandwand zur Salomonstraße 15 wird zur Belichtung der Mittelflure über dem Erdgeschoss durch Fenstertüren geöffnet. Bis zur Brüstungshöhe im 1. Obergeschoss bleibt die bestehende, sich an der Straße um die Ecke ziehende Ziegelmauer als typisches Element des Handwerkerviertels erhalten.

Der Umbau der Altbauten zu Verwaltungsgebäuden und die Zusammenlegung der Gebäude machten zwei von vier Treppenhäusern entbehrlich. Die unterschiedlichen Decken-Niveaus wurden bei den neuen Decken angepasst, wobei eine völlige Angleichung aller Niveaus kaum möglich war. Sie wurden teilweise durch entsprechende Rampen überwunden; am Sprung zwischen der Nr. 13 und 14 wird die Barrierefreiheit mit einem Aufzug gewährleistet.

Bis auf die direkt auf Straßenniveau befindlichen Ladenräume im Erdgeschoss der Salomonstraße 10-12 wurden damit alle Gebäudeteile barrierefrei zugänglich gemacht. Am nördlichen Ende verbindet eine öffentliche Passage die Salomonstraße 10 mit der Berliner Straße 42. Darunter liegen die technischen Verbindungstrassen zwischen den beiden Altbauten. Ein Brunnenfund im Bereich dieses Durchgangs wurde mit einem Metallrost abgedeckt und für die Passanten sichtbar gemacht.

  • Landratsamt Görlitz
  • Standort: Salomonstraße 10-14
  • Bauherr: Landkreis Görlitz


Aufgaben:

  • Gebäudeplanung
  • Bauüberwachung
  • Brandschutzplanung
  • Erweiterungsbau
  • Denkmalschutz
  • Barrierefreiheit